Für das verlängerte Wochenende vor Maria Himmelfahrt am 15. August versprach der Wetterbericht endlich wieder stabileres Wetter. Grund genug, sich ins Gebirge zu bewegen. Am Plan stand diesmal die Erkundung der Gletscher rund um die Langtalereckhütte sowie die Besteigung des Eiskögele.Der Zustieg von Obergurgl über die Schönwiehütte – mehr ein modernes Gasthaus als eine alpine Berghütte – war in knapp einer Stunde erledigt. Und nach einem ausgiebigen Abendessen erkundeten wir noch die nähere Umgebung der Hütte.

 

Langtalereckhütte 2.450 m, Ausgangspunkt Obergurgl 1.900 m, Zustieg 550 Hm, ca. 2 Std.

 

 

 

Erster Tag: Eiskögele

Auf einem gut ausgebauten Steig geht es Richtung Süden ins Langtal. Nach knapp 45 Minuten, bei etwa 2.600 m führt der Steig steiler in engen Serpentinen bergauf, um schließlich auf einer Höhe von etwa 2.740 m nach links abzuzweigen (Hinweistafeln Kreuzung Eiskögele – Langtaler Joch).
Nun wendet sich der Steig Richtung Nordosten, man überwindet eine kurze Steilstufe und gelangt auf einer Höhe von etwa 3.100 m auf einen breiten Rücken. Ab hier folgt man den Markierungsstangen über den blockigen Vorgipfel und erreicht kurz danach das Eiskögele, mit seinem mächtigen, erst vor ein paar Jahren errichteten Gipfelkreuz.

Der Aufstieg wird durch eine grandiose Rundumsicht belohnt: Im Süden erheben sich der Mittlere und Hintere Seelenkogel und dahinter die Hohe Wilde, im Westen reicht der Blick zum Ramolhaus und zum Schalfkogel.

Und weil der Tag ja noch so lang war und wir noch nicht genug von der Wanderei hatten, ging es noch auf einen schnellen Sprung das Langtal ein Stückchen weiter hinein Richtung Langtaler Joch. Zwar ist der Weg aufs Joch offiziell gesperrt, was aber nicht bedeutet, dass er nicht trotzdem mit Gletscherausrüstung begangen werden kann. Wir machten aber ohnehin nach 2/3 des Weges auf einer Höhe von 2.900 bereits wieder kehrt – schließlich hörten wir ja schon das Bier von der Hütte rufen.

 

Eiskögele 3.228 m, Ausgangspunkt Langtalereckhütte 2.450, Aufstieg 780 Hm, ca. 2,5 – 3 Std.

 

 

 

Zweiter Tag: Ramolhaus

Am Dienstag ging es dann zuerst mal ein paar Höhenmeter runter, um auf einer kleinen Brücke das Langtal zu überqueren. Vorbei am Einstieg zum Schwärzenkamm-Klettersteig windet sich der Pfad steil nach oben – nur um auf der Hinterseite wieder bis zum Grugler Ferner abzufallen. So kommt man auch auf seine Höhenmeter.

Der Gurgler Ferner wird auf der 2016 errichteten Piccard-Hängebrücke überquert, was ersten eine ziemliche Schwindelfreiheit erfordert und zweites für unseren Hund auch ein nicht unkompliziertes Unterfangen war: Führen doch auf die Brücke lediglich Eisenleitern, über die das arme Tier runter- und wieder hochgewuchtet werden musste. Anschließend werden die ausgeaperten “Elefantenbuckel”-Felsen auf einem mit Klammern und Drahtseil versicherten Steig überwunden.

Das letzte Teilstücke führt dann in Serpentinen steil bergauf, bis wir endlich bei der wohlverdienten Jause (Trumer Bier!) von der Terrasse des Ramolhauses die Aussicht genießen konnten – hat sich wieder voll gelohnt!

 

Langtalereckhütte 2.450 m über Piccard-Brücke zum Ramolhaus 3.008 m, ca. 750 Hm, 3,5 Std.