Unsere Reise nach Schweden begann mit einer neunstündigen Fahrt durch Deutschland – dem wohl fadesten Teil Europas – nach Rostock, Route Deutschlandvon wo wir uns nach Trelleborg einschifften.

Von Trelleborg – einer eher uninteressanten Hafenstadt im Süden Schwedens – ging es erstmal in den Söderásen Nationalpark, wo wir unsere erste kleine Wanderung starteten. Erster Eindruck: viel Wald, schön grün, angenehme Temperaturen. Nach einem Besuch am Kullaberg, einer markanten Granithalbinsel an der Küste – übrigens eines der wenigen Klettergebiete Schwedens – machten wir uns schon auf den Weg Richtung Göteborg.

 

Göteborg & die Schäreninseln Rörö und Orust

Die Stadt Göteborg ist  absolut sehenswert und bietet eine wunderschöne Innenstadt, nette Cafés und gute Gastronomie. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen schwedischen Städten. Denn in vielen Orten beschränkt sich die Restaurant-Szene auf Hamburger-, Grill- oder Pizzabuden, in denen alles möglichst schnell gehen muss – angeblich will ja der Schwede nicht auf’s Essen warten müssen. Diese Ernährungsgewohnheiten spiegeln sich auch in den meterlangen Süßigkeits-, Bonbon- und Knabberreagalen in den Supermärkten wieder. Kein Wunder, dass so viele SchwedInnen zu eher größerem Umfang neigen.

SchwedenrouteWirklich beeindruckt waren wir von den vorgelagerten kleinen Schären-Inseln, die sich zu hunderten von Göteborg nach Norden erstrecken. Mit den Gratisfähren kann man – meist sogar mit Auto – von Insel zu Insel hüpfen, wobei es uns vor allem die ganz zu äußerst gelegene Insel mit dem netten Namen Rörö angetan hatte. Die etwa 2-stündige Wanderung über die kahlen Felskuppen lohnt allemal und gibt einen guten Eindruck von dieser eiszeitlichen wind- und seegeformten Landschaft.
Orust ist dagegen fast schon eine richtige “Tourismusinsel” wo sich sowohl Segler als auch Badegäste wohlfühlen. Hier lässt es sich auch mal richtig gut essen – wenn auch zu entsprechend üppigen Preisen.

 

 

Värmlandsgarden und Vänern-See

Weiter ging es dann in den südlichsten Teil Mittelschwedens, in die Provinz Värmland. Der Tipp, nach Värmlandsgarden (in der Nähe der Kleinstadt Hagfors) zu fahren erwies sich als goldrichtig: ein gemütlicher Campingplatz, nur wenige Stellplätze, diese aber direkt am Seeufer, Ausleihmöglichkeit für Kanus. Von hier aus starteten wir auch unsere dreitägige Kanutour über die umliegenden Seen. Wegen Übernachtungsplätzen braucht man sich keine Sorgen zu machen, Campieren ist in Schweden überall erlaubt, auch auf privaten Grundstücken, nur soll man sich natürlich nicht gerade in den Garten des Besitzers legen.

Am Vänern-See, stattliche 140 km lang und aufgrund seiner Fläche eher an ein Meer erinnernd, legten wir noch einen kurzen Zwischenhalt ein. Hier war dann plötzlich alles schon wieder ganz “zivilisiert” und aufgeräumt. Von Wald und Wildnis keine Spur mehr.

Nach insgesamt nur 2 ½ Wochen – viel zu kurz für einen Besuch im hohen Norden Schwedens – mussten wir schon wieder nach Göteborg und mit der Fähre zurück nach Kiel, wo wir uns wieder auf eine spannende Heimfahrt durch den fadesten Teil Europas freuen durften.