Eigentlich wollten wir – unsere Berg- und Skitourengruppe – ja woandershin. Aber nachdem ich unseren Hund Soran innerfamiliär nirgendwo untergebracht habe und ihn also auf die Skitour mitnehmen muß, entschließe ich mich, kurzfristig abzusagen (gaaaanz bööööse – ich weiß) und mache mich auf den Weg zu einer Skitour auf die Grünsteinscharte.

Zwar ist auch hier nicht klar, ob die Verhältnisse passen und der Hund nicht zu tief im Schnee versinkt. Aber zumindest gibt es vom Lehnberghaus eine Rodelbahn runter und umkehren kann ich immer noch.

Zum Glück zeigt sich aber die Schneesituation von ihrer besten Seite: Es hat über Nacht – trotz recht hoher Temperaturen – durchgefroren, die Spur ist stabil und dank der Südwest-Ausrichtung entfaltet die Sonne erst recht spät ihre volle Wirkung.

Hinter dem Lehnberghaus eröffnet sich der grandiose Blick auf die Scharte und die umliegenden Felsen. Und zu meiner Überraschung sind nun aber schon recht viele Tourengeher zu sehen, die sich gerade die Scharte hinaufplagen. Wo kommen die denn her, ich bin doch alleine gestartet?

Tja – auf Nachfragen erfährt man’s: die meisten fahren mit dem Lift von Biberwier aufs Marienbergjoch, von dort über das Hölltörl runter, fellen dann nochmal auf und erklimmen die Grünsteinscharte. eine billige Variante, bei der man sich einiges an Höhenmetern spart. (Outdooractive: Tourbeschreibung)

Egal! Noch ein kurzer Aufsteig von der sogenannten Hölle auf die Scharte und dann kann auch schon die grandiose Abfahrt starten. Soran tigert wie immer der Aufstiegsspur entlang, ich wähle die direkte Route in herrlichem Firn. Perfekt! Wenn’s nicht schon so warm geworden wäre, ich würde glatt nochmal aufsteigen, weil’s so toll war!

 

Grünsteinscharte 2.272 m, Ausgangspunkt Gasthaus Arzkasten 1.150 m, Aufstieg 1.120 Hm, ca. 2,5 Stunden

Von Arzkasten auf der Rodelbahn (oder hinter der Brücke durch die Waldschneise) zum Lehnberghaus. Am Haus vorbei in Richtung Norden flach weiter und über den Sommerweg in den Talboden. Von der sogenannten Hölle (hier links das Hölltörl, rechts das Stöttltörl) steil weiter in etwa 30 Minuten auf die Grünsteinscharte. Abfahrt wie Aufstieg.